Krankheitsbilder im Zusammenhang mit Progesteron

Abweichende Progesteronspiegel können mit einer Schwangerschaft, der Menopause, angeborenen Defiziten oder auch Tumoren in Zusammenhang stehen.


Welche Krankheitsbilder sind durch erhöhte Progesteronwerte gekennzeichnet?

In der Schwangerschaft sind die Progesteronspiegel erhöht. Spätestens ab dem zweiten Drittel wird die Progesteronproduktion von der Plazenta übernommen. Zudem können erhöhte Progesteronwerte ethnisch oder erblich bedingt sein.1 So handelt es sich z. B. bei dem adrenogenitalen Syndrom (AGS) um eine angeborene Störung der Nebennierenrinde, welche zu reduzierter Produktion von Cortisol und Aldosteron sowie einer vermehrten Produktion von Androgenen und Progesteron führt.2

Welche Krankheitsbilder sind durch Progesteronmangel gekennzeichnet?

Die reproduktive Alterung setzt bei Frauen jenseits des 40. Lebensjahres ein und ist durch Störungen der Follikelreifung bis hin zu ausbleibenden Eisprüngen gekennzeichnet.3 Das spürbare Zeichen des menopausalen Übergangs sind Zyklusveränderungen beziehungsweise -störungen.4 Nach der Menopause finden gar keine Eisprünge mehr statt. Da dadurch auch keine Gelbkörper mehr gebildet werden, sind die Progesteronkonzentrationen konstant sehr niedrig.5,6

Aber auch bei geschlechtsreifen Frauen kann eine sogenannte Gelbkörperschwäche, die Corpus-luteum-Insuffizienz, auftreten.7

Die sekretorische Transformation des Endometriums bleibt aus und es kann keine Nidation des Embryos stattfinden. Bei einer bestehenden Schwangerschaft wird ein verfrühter Abfall der Progesteronsynthese auch beim Menschen mit Schwangerschaftsaborten in Verbindung gebracht.1,8 Die Gelbkörperschwäche gilt bei einer Reihe von Frauen als Grund für eine Unfruchtbarkeit.7

Symptomatisch kann es zu Blutungsstörungen, wie zu lang andauernde oder zu häufige Blutungen, sowie zu prämenstruellen Beschwerden kommen. Dazu zählen Unterbauchschmerzen aufgrund verstärkter Uteruskontraktionen, Depressionen und Brustschmerzen (Mastodynie).1

  1. Aktories, K., Flockerzi, V., Förstermann, U., Hofmann, FB. (2022). Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag,13. Auflage.

  2. Traupe, H., Hamm, H. (2006). Pädiatrische Dermatologie. Springer Verlag, 2. Auflage.

  3. Harlow, SD., et al. (2012). STRAW + 10 Collaborative Group. Executive summary of the Stages of Reproductive Aging Workshop + 10: addressing the unfinished agenda of staging reproductive aging. J Clin Endocrinol Metab. 97, pp. 1159-68.

  4. Santoro, N. (2005). The menopausal transition. Am J Med. 118 Suppl 12B, pp. 8-13.

  5. Missmer, SA., Eliassen, AH., Barbieri, RL., Hankinson. SE. (2004). Endogenous estrogen, androgen, and progesterone concentrations and breast cancer risk among postmenopausal women. J Natl Cancer Inst. 96. pp. 1856-65.

  6. Edlefsen, KL., et al. (2010). The effects of postmenopausal hormone therapy on serum estrogen, progesterone, and sex hormone-binding globulin levels in healthy postmenopausal women. Menopause. 17(3), pp. 622-9.

  7. Frishman, G. N., Klock, S. C., Luciano A. A., Nulsen, J. C. (1995, Jul). Efficacy of oral micronized progesterone in treatment of luteal phase defects. J Reprod Med. 40 (7), pp. 521-4.

  8. Mesen, T. B., Young, S. L. (2016, Mar). Progesterone and the Luteal Phase. Obstet Gynecol Clin North Am. 42 (1), pp. 135-151.

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