Im Überblick

Sexualhormone

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Sexualhormone sind vor allem für die Geschlechtsdifferenzierung während der Embryonalentwicklung und die Ausprägung sekundärer Geschlechtsmerkmale in der Pubertät verantwortlich. Im Erwachsenenalter sind sie nicht nur wichtig für den Erhalt der Sexualfunktionen, sondern auch für zahlreiche andere Organfunktionen.1,2 

Die Sexualhormone spielen eine zentrale Rolle bei der Ausbildung und Aufrechterhaltung der männlichen und weiblichen reproduktiven Funktionen. Sie werden vor allem in den Gonaden, aber auch in anderen Geweben in mehreren Schritten aus Cholesterin synthetisiert.2 

Neben den geschlechtsspezifischen Funktionen können Sexualhormone aber auch auf viele weitere Prozesse im Körper einwirken. So sind Sexualhormone u.a. an der Regulation des Knochen- und Lipidstoffwechsels beteiligt und können das Herz-Kreislauf-System und das zentrale Nervensystem beeinflussen.1

Androgene

Androgene haben ein Grundgerüst aus Androstan, welches 19 Kohlenstoffatome aufweist. Damit zählen sie zu den C19-Steroidhormonen. Sie sind beim Mann primär für die Ausprägung der männlichen Geschlechtsmerkmale verantwortlich.

Androgene

Testosteron

Testosteron ist der wichtigste Vertreter der Androgene und wird von beiden Geschlechtern in unterschiedlichen Mengen gebildet.

Estrogene

Estrogene zählen zu den C18-Steroidhormonen, da sie ein Estran-Grundgerüst mit 18 Kohlenstoffatomen besitzen. Sie sind im weiblichen Organismus insbesondere an der Regulation des weiblichen Menstruationszyklus beteiligt. Therapeutisch finden natürliche sowie synthetische Estrogene vor allem in der Hormonersatztherapie oder in hormonellen Kontrazeptiva Verwendung.

Estrogene

Estradiol

Estradiol ist einer der wichtigsten Vertreter der weiblichen Sexualhormone (Estrogene).

Estrogene

Estriol

Estriol ist ein schwach wirksames Estrogen und zählt zu den C18-Steroidhormonen.

Gestagene

Gestagene sind Steroide, die sich durch ein Grundgerüst mit 21 Kohlenstoffatomen auszeichnen, auch Pregnan-Grundgerüst genannt. Folglich handelt es sich bei natürlichen Gestagenen um C21-Steroidhormone. Gemeinsam mit Estrogenen spielen Gestagene besonders im weiblichen Zyklus und in der Schwangerschaft eine entscheidende Rolle.

Gestagene

Progesteron

Progesteron – auch Gelbkörperhormon genannt – ist das wichtigste natürliche Gestagen.

Gestagene

Synthetische Gestagene

Aufgrund ihrer ovulationshemmenden Wirkung bei Frauen sind synthetische Gestagene der Hauptbestandteil hormoneller Kontrazeptiva. Auch in der Hormonersatztherapie kommen sie häufig zum Einsatz und dienen der Endometriumprotektion.

  1. Aktories, K., Flockerzi, V., Förstermann, U., Hofmann, FB. (2022). Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag, 13. Auflage.

  2. Offermanns, S. (2020). Sexualhormone. In: Pharmakologie und Toxikologie. Springer, Berlin, Heidelberg.