Testosteronmangel und Typ-2-Diabetes – Raus aus dem Teufelskreis!

Männliche Patienten mit Typ-2-Diabetes tragen ein erhöhtes Risiko, einen symptomatischen Testosteronmangel (männlicher Hypogonadismus) zu entwickeln. Ebenso ist ein Hypogonadismus häufig mit einem Metabolischen Syndrom oder Typ-2-Diabetes assoziiert.1,2 Zwischen beiden Entitäten besteht also ein bidirektionaler Zusammenhang. Daher möchten wir Sie auf dieser Seite ausführlich zu diesem Themenkomplex informieren.


Die Testosterontherapie ist seit Jahrzehnten etabliert und bewirkt bei nachgewiesenem Hypogonadismus eine deutliche Linderung der Testosteronmangel-bedingten Beschwerden. Bei Typ-2-Diabetikern führt sie zudem zu einer Verbesserung der Insulinresistenz, Blutzuckerkontrolle und des Lipidprofils sowie einer Abnahme des Viszeralfetts bei Adipositas.3

Aktuelle Studien zu Diabetes und Testosteronmangel

Neue klinische Studien, vor allem die hochrangig publizierte T4DM (testosterone for diabetes mellitus)-Studie, zeigen eindrücklich, dass eine Testosterontherapie bei Prädiabetikern mit niedrigen Testosteronspiegeln die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes verhindern bzw. ein frühes Stadium der Krankheit sogar rückgängig machen kann.4 In dieser großen randomisierten, placebokontrollierten und doppelblinden Phase-IIIb-Studie zeigte sich, dass der Anteil an Männern, bei denen nach zwei Jahren ein Typ-2-Diabetes vorlag, in der Testosteron-Gruppe (Lifestyle-Programm + Testosterontherapie) signifikant kleiner war als in der Placebo-Gruppe (Lifestyle-Programm + Placebo). Besonders interessant war darüber hinaus ein Vergleich mit dem etablierten First-line-Antidiabetikum Metformin: Der antidiabetische Effekt von Testosteron sei in der Studie sogar größer gewesen als der von Metformin im „Diabetes Prevention Program“5, so die Autoren. Im Gegensatz zu Metformin hatte die Testosterongabe zudem u. a. einen positiven Einfluss auf die Muskelmasse und -kraft.4

Weitere Informationen zu der T4DM-Studie finden Sie im Studiensteckbrief.

Eine große prospektive Registerstudie von Yassin et al.6 beschäftigte sich mit der gleichen Fragestellung und konnte bereits 2019 ähnliche Ergebnisse zeigen.

Lesen Sie außerdem unseren Artikel „Testosteron kann bei Prädiabetikern die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes verhindern“, in dem die Bedeutung der Ergebnisse der T4DM-Studie für den Praxisalltag diskutiert wird.

Kasuistiken zu den Effekten einer Testosterontherapie

Zahlreiche Fallbeispiele aus der medizinischen Praxis bestätigen die positiven Effekte einer Testosterontherapie auf verschiedene metabolische Parameter bei männlichen hypogonadalen Patienten mit Prädiabetes bzw. manifestem Typ-2-Diabetes. Wir bieten Ihnen hiermit exemplarisch Einblick in vier wertvolle Kasuistiken zu diesem Thema aus der andrologischen Ambulanz von Herrn Prof. Michael Zitzmann aus Münster.

Wenn Sie darüber hinaus Fragen zum Thema Testosteronmangel haben, nutzen Sie unsere Hormonsprechstunde und stellen Sie Ihre Frage an unseren Experten Herrn Prof. Zitzmann.

Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Urologie (EAU) zum Männlichen Hypogonadismus

Männer mit Typ-2-Diabetes zeigen eine hohe Prävalenz für einen Hypogonadismus von bis zu 50%.7 Die aktuelle Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Urologie (EAU) zum Männlichen Hypogonadismus1 (PDF-Download) definiert aus diesem Grund den Typ-2-Diabetes als mögliches Symptom eines Hypogonadismus. Laut Leitlinie sollen behandelnde Ärzte bei Männern mit Typ-2-Diabetes eine Testosteronbestimmung in Betracht ziehen, da ein Testosteronmangel bei diesen Patienten verbreitet ist und eine Behandlung indiziert sein könnte.1

Weitere Informationen zum Thema Testosteronmangel

Die Diagnose eines männlichen Hypogonadismus basiert immer auf typischen Symptomen eines Androgenmangels sowie niedrigen Testosteronspiegeln bei mindestens zweimaliger Messung.1 Mit unseren downloadbaren Servicematerialien geben wir Ihnen einen kurzen Überblick über die Erkennung, Diagnose und Therapie eines Testosteronmangels sowie zur besonderen Beziehung zwischen Typ-2-Diabetes und Hypogonadismus. Auch können Sie sich den AMS (Aging Males‘ Symptom Rating Scale)-Fragebogen herunterladen, der für die Anamnese von Hormonmangel-Beschwerden bei Ihren männlichen Patienten geeignet und anerkannt ist.

Fortbildungsangebote zu Testosteron und Typ-2-Diabetes

Zu guter Letzt bieten wir Ihnen an, die Studienlage zu Testosteron und Typ-2-Diabetes in unserem Webinar mit Herrn Prof. Dr. Dr. Aksam Yassin zu vertiefen.

Wenn Sie weitere wissenschaftliche Informationen zum Thema Testosteronmangel erhalten möchten, melden Sie sich für unseren regelmäßigen Fachkreis-Service an.

  1. Dohle GR et al. EAU-Leitlinie „Männlicher Hypogonadismus“. J Reproduktionsmed Endokrinol 2020; 17 (2): 66-85.

  2. Traish AM et al. The dark side of testosterone deficiency: II. Type 2 diabetes and insulin resistance. J Androl 2009; 30: 23-32. 

  3. Jones T H et al. Testosterone Replacement in Hypogonadal Men With Type 2 Diabetes and/or Metabolic Syndrome (the TIMES2 Study). Diabetes Care 2011; 34: 828–837. 

  4. Wittert G et al. Testosterone treatment to prevent or revert type 2 diabetes in men enrolled in a lifestyle pro-gramme (T4DM): a randomised, double-blind, placebo-controlled, 2-year, phase 3b trial. Lancet Diabetes Endocrinol 2021; 9: 32-45. 

  5. Diabetes Prevention Program Research Group. Reduction in the incidence of type 2 diabetes with lifestyle intervention or metformin. N Engl J Med 2002; 346: 393-403

  6. Yassin A et al. Testosterone Therapy in Men With Hypogonadism Prevents Progression From Prediabetes to Type 2 Diabetes: Eight-Year Data From a Registry Study. Diabetes Care. 2019; 42(6): 1104-1111.

  7. Rao PM et al. Testosterone and insulin resistance in the metabolic syndrome and T2DM in men. Nat Rev Endocrinol 2013; 9: 479–493.

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