Gynäkologie, Wechseljahresbeschwerden

Civey-Umfrage: Jede zweite Frau befürchtet Stigmatisierung - Frauen wünschen sich mehr Offenheit

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Noch immer zählen die Wechseljahre für viele Frauen zum Tabuthema. Warum das so ist und welche Ergebnisse eine Studie liefert, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Veröffentlicht am 14.06.2022

Eine von Besins Healthcare Germany beauftragte Civey-Umfrage mit 1.003 Frauen zeigt die Relevanz, über das Thema Wechseljahre offener zu kommunizieren. Die befragten Frauen zwischen 49 und 64 Jahren haben insbesondere Angst, als „alt“ abgestempelt zu werden. Knapp die Hälfte der Frauen fürchtet sich vor Stigmatisierung und sieht die Wechseljahre als ein intimes Thema, worüber nicht gerne gesprochen wird. 

Im Hinblick darauf, dass die Mehrheit der Frauen Beschwerden wie Hitzewallungen, Gewichtsprobleme, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen durchaus mit den Wechseljahren verbindet, stellt sich die Frage, warum dieses Thema noch immer tabu zu sein scheint. 

Die häufig in den Wechseljahren auftretenden Hitzewallungen und die damit einhergehende oft erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität sind den meisten Frauen bekannt. Allerdings wissen nur etwa 40 Prozent, dass auch Libidoverlust und trockene Schleimhäute auf die Wechseljahre zurückzuführen sein können. Häufiges Wasserlassen in der Nacht und Inkontinenz verbindet nur jede vierte bis fünfte Frau mit Wechseljahresbeschwerden. [1]

Fehlendes Wissen und Mangel an Aufklärung über die Menopause

Zum einen werden Frauen offenbar nicht ausreichend aufgeklärt und zum anderen mangelt es vielen Betroffenen offenbar an Wissen über die Wechseljahre. Viele der befragten Frauen sind noch wenig darüber informiert, welche Wirkung ein ausgeglichener Estrogenhaushalt hat. Laut Civey-Umfrage wünschen sich sechs von zehn Frauen mehr Aufklärung zu diesem Thema. Lediglich eine von zehn Frauen gab an, von ihrer Ärztin bzw. ihrem Arzt Informationen über die Rolle der Hormone erhalten zu haben. Dies weist darauf hin, dass betroffene Frauen offenbar im Rahmen ihrer regelmäßigen gynäkologischen Untersuchungen nur wenig über die Menopause aufgeklärt werden.

Hinzu kommt bei vielen Frauen die Angst, dass eine Hormonersatztherapie (HRT) unerwünschte Nebenwirkungen wie Brustkrebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit sich bringt. Auch wenn dies längst wissenschaftlich widerlegt wurde, glauben drei von zehn befragten Frauen noch immer daran, dass eine HRT generell mit vielen Nebenwirkungen einhergeht. 

Mehr Transparenz und Offenheit beim Thema Wechseljahre

Die Auswertung der Studie ergab, dass sich knapp 70 Prozent der befragten Frauen mehr Transparenz und Offenheit beim Thema Wechseljahre wünschen. In der aktuellen S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Wechseljahresbeschwerden wird die HRT inzwischen ausdrücklich empfohlen, um klimakterische Beschwerden zu behandeln. [2]

Referenzen

[1] Civey-Umfrage im Auftrag von Besins Healthcare Germany GmbH. April 2022
[2] S3-Leitlinie Peri- und Postmenopause. (https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/015-062.html), zuletzt aufgerufen am 29.04.2022